Ein wesentliches Kennzeichen einer freien und demokratischen Gesellschaft ist die Freiheit von Forschung und Lehre. Wir wollen, dass an bayerischen Hochschulen weiterhin ergebnisoffen, sachlich-neutral und unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards geforscht und gelehrt wird. Der Mut, eine von der herrschenden Meinung abweichende Sichtweise zu vertreten, ist der Ausgangspunkt für jeden wissenschaftlichen Fortschritt. Aus diesem Grund wünschen wir uns an den bayerischen Hochschulen innovatives Denken und wieder mehr wissenschaftlichen Freigeist. Zur Freiheit der Forschung gehört für uns auch die Forschung zu militärischen Zwecken an Universitäten dazu.
Wissenschaftsfreiheit ermöglicht an den Hochschulen Gegenpositionen zum herrschenden Zeitgeist. Wenn stattdessen andersdenkende Wissenschaftler bei ihren Lehrveranstaltungen behindert werden oder gar um ihre Karriere fürchten müssen, dann ist die Freiheit der Wissenschaft akut gefährdet. Auch der Einfluss der ideologisierten und politisierten „Klimaforschung“ sowie der pseudowissenschaftlichen Gender-Ideologie an den Hochschulen ist besorgniserregend. Die AfD tritt dafür ein, insbesondere die MINT-Fächer und traditionelle Studiengänge zu fördern; Lehrstühle für „Genderforschung“ sind jedoch überflüssig. Wir wollen die Universitäten und Hochschulen mit einer soliden staatlichen Grundfinanzierung ausstatten, ohne diese an ideologische Vorgaben zu binden. Keinesfalls darf jemand diskriminiert werden, weil er keine „Gendersprache“ verwendet.
Wir wollen die deutsche Sprache mit ihren präzisen Ausdrucksmöglichkeiten als Wissenschaftssprache an bayerischen Hochschulen erhalten und lehnen rein englischsprachige Studiengänge ab. Gleichwohl erkennen wir die Bedeutung des Englischen als globale Wissenschaftssprache an und treten dafür ein, die Fremdsprachenkompetenz deutscher Studenten und Akademiker durch ein umfassendes und vielfältiges Lehrangebot zu fördern.
Auch wenn die Drittmittelfinanzierung einen wichtigen Baustein für den Wissenschaftsstandort darstellt, muss die Unabhängigkeit der Forschung gewahrt bleiben. Der Finanzierung von rein ideologiegetriebenen Forschungsprojekten möchten wir Einhalt gebieten. Wir fordern Transparenz bei Forschungsvorhaben, die mit eingeworbenen Forschungsgeldern finanziert werden. Ziele und Nutzbarmachung der Arbeitsergebnisse drittmittelfinanzierter Forschung sowie die Verwendung staatlicher Gelder für privatwirtschaftliche Zwecke müssen für den Steuerzahler stets nachvollziehbar sein.
Deutschlands Hochschulsystem besaß vor der Bologna- Reform einen ausgezeichneten Ruf in aller Welt. Wir wollen an die große Tradition deutscher Wissenschaft wieder anknüpfen. Daher sind Diplom- und Magisterabschlüsse wieder einzuführen und das Staatsexamen ist beizubehalten. Bachelor- und Masterstudiengänge sollten hingegen auslaufen. Während Fachhochschulen ihren Schwerpunkt auf anwendungsbezogene Forschung und Lehre legen, möchten wir an den Universitäten einen umfassenderen wissenschaftlichen Schwerpunkt bewahren und ihnen das ausschließliche Promotionsrecht vorbehalten. Absolventen der Fachhochschulen mit besonderer wissenschaftlicher Eignung soll die Promotion an einer bayerischen Universität jedoch offenstehen. Hochschulen müssen ihre Studenten anhand eigener Kriterien auswählen dürfen.
Die AfD plädiert für eine intensive und methodenbasierte Auseinandersetzung des juristischen Nachwuchses mit dem Recht. Sie tritt nachdrücklich Freiheitsbeschränkungen und ideologischen Zwängen gegenüber Studenten und Dozenten entgegen. Vielmehr sind Wissensvermittlung und Befähigung zu anspruchsvoller Leistung unter Berücksichtigung der Vergleichbarkeit in das Zentrum der Lehre zu stellen. Der bewusste Umgang mit der deutschen Sprache und digitale Kompetenzen in der juristischen Ausbildung bilden die Basis für einen zukunftsfähigen Rechtsstaat.
Das Niveau von Forschung und Lehre ist abhängig von Motivation und Leistungsfähigkeit des wissenschaftlichen Personals und des Nachwuchses. Dafür ist es nicht nur notwendig, bestmögliche Bedingungen für die Lehrstuhlinhaber zu gewährleisten, sondern auch dem akademischen Mittelbau sichere und akzeptable Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Quoten jeder Art, die beispielsweise mit dem Geschlecht, der „Gender“-Identität oder einem Migrationshintergrund verbunden werden, lehnen wir ab, da sie eine Beschränkung der Berufsfreiheit und eine unzulässige Ungleichbehandlung darstellen.